Die deutschen Weihnachtstraditionen sind geschichtsträchtig, bedeutungsvoll und bringen eine magische Wärme in die Festtage. Zwei besonders geschätzte Bräuche sind der Adventskranz und der Nikolaustag, die beide eine bedeutende Rolle in der Vorweihnachtszeit spielen. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über alle deutschen Feiertage

Adventskränze
Der Adventskranz ist ein zentraler Bestandteil der Weihnachtszeit in Deutschland. Diese Tradition geht auf das 19. Jahrhundert zurück und geht auf Johann Hinrich Wichern zurück, einen protestantischen Pfarrer, der Kindern ein Gefühl für die Zeit vor Weihnachten vermitteln wollte. Er schuf den ersten Kranz aus einem alten Wagenrad mit 24 Kerzen – 20 kleine rote für die Wochentage und vier große weiße für die Sonntage. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Kranz zu der Version, die wir heute kennen, typischerweise aus immergrünen Zweigen und mit vier Kerzen.

Die runde Form des Kranzes symbolisiert die Ewigkeit und die immergrünen Zweige stehen für fortwährendes Leben. Jede der vier Kerzen entspricht einem der vier Adventssonntage. Die Kerzen werden normalerweise jeden Sonntag einzeln angezündet, beginnend mit dem ersten Adventssonntag, und symbolisieren das Licht Christi, das in die Welt kommt. Das allmähliche Erleuchten des Kranzes spiegelt die Vorfreude auf das Kommen von Weihnachten und das zunehmende Licht Christi wider, je näher das Fest rückt.

Nikolaustag
Der Nikolaustag, der am 6. Dezember gefeiert wird, ist eine weitere beliebte Tradition, insbesondere für Kinder. Der heilige Nikolaus, der Schutzpatron der Kinder, ist eine Figur der Güte und Großzügigkeit, bekannt für seine Wunder und Taten der Nächstenliebe. Die Legende des heiligen Nikolaus ist die Grundlage für den modernen Weihnachtsmann, aber in Deutschland bleibt er eine besondere und wichtige Figur.

In der Nacht des 5. Dezember putzen Kinder ihre Schuhe oder Stiefel und lassen sie draußen stehen, in der Hoffnung, dass der heilige Nikolaus sie in der Nacht besuchen wird. Am Morgen wachen sie auf und finden kleine Geschenke wie Süßigkeiten, Früchte, Nüsse oder kleine Spielsachen in ihren Schuhen. Der Legende nach finden unartige Kinder stattdessen eine Rute, eine Tradition, die von Knecht Ruprecht, dem Gefährten des Heiligen Nikolaus, fortgeführt wird, der diejenigen disziplinieren soll, die sich schlecht benehmen.

Am Nikolaustag geht es nicht nur darum, Geschenke zu erhalten; er regt Kinder auch dazu an, über die Tugenden der Freundlichkeit und Großzügigkeit nachzudenken. In einigen Regionen rezitieren Kinder Gedichte oder Gebete, und Familien kommen zusammen, um Lieder zu singen oder Geschichten über das Leben und die Wunder des Heiligen Nikolaus zu erzählen.

Die Magie der deutschen Weihnacht
Zusammen verkörpern die Traditionen des Adventskranzes und des Nikolaustags den Geist der deutschen Weihnachtszeit. Sie tragen dazu bei, die Vorfreude auf den Weihnachtstag zu steigern, ein Gefühl der Gemeinschaft und des gemeinsamen Feierns zu schaffen und die Werte des Schenkens, der Besinnung und der Hoffnung zu betonen. Diese von vielen geschätzten Bräuche verleihen der Jahreszeit einen magischen Charme und machen Weihnachten in Deutschland zu einer Zeit der Freude und Wärme.